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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Fuchs, Georg: Die Plastik auf der Münchener Internationalen Kunstausstellung 1905
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https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0050

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DIE PLASTIK AUF DER MÜNCHENER INTERN AT. KUNSTAUSSTELLUNG 1905

schlagfertige russi- ■^^^■h pressionistischen"

sehe Impressionist, B Tierbronzen von
in den Vordergrund. W. Zügel, einem
Ganz entzückend B^^^^^^^^B Sohne des ersten
sind die Statuetten, m Münchener Tier-
deren eine seine H maiers.
Gattin zu Pferde, V ^Mit Genugtuung
deren andere Toi- uHH >st es endlich zu
stoi zu Pferde dar- jg begrüßen, daß man
stellt. Fernerbrach- M "2flflH auch in Deutsch-
te Troubetzkoy ein |ji '^1 land der Medaille
Bildnis des Mini- |k flj I und Plakette wieder
sters und Frie- mehr Aufmerksam-
densunterhändlers ML keitzuwendet. Auf
Witte mit Hund diesem Gebiete
undeinultranatura- >\, s*nd eine ganze
listisches, weniger Anzahl tüchtiger
erfreuliches des ^HJ Leistungen zu ver-
Fürsten Galitzine. K zeichnen von H.
Der polnische Na- BJr ^JMM Kaufmann, B. El-
turalist W. Szyma- <3ä|i I KAN' ^- Sturm,
nowski istmitklei- H. Lang (Bayers-
neren Arbeiten in dorfer f), Krau-
Marmor und Bron- mann u a. Möchten
ze vertreten. Im die Bemühungen
allgemeinen ge- tfl unserer Bildhauer
wann man den Ein- dahin führen, daß
druck, daß der 1j| die Medaille und

Naturalismus über- IBBBBI_ BH die Plakette, diese

all abgehaust hat. reizende und in

Selbst die noch et- Giuseppe romagnol. buste sq vielen fä„en

IX. Internationale Kunstausstellung in München , . ....

was gezwungene auch im höchsten

und auch nicht Grade zweckdien-

immer ganz originale Stilistik des Wieners liehe und brauchbare Kunst, in immer wei-

Franz Metzner fand mehr Interesse als die teren Kreisen eingeführt werde! g. f.
ausführlichsten naturalistischen Champion-
stückchen gewisser Belgier und Spanier.
Recht erfreulich wirkten im allgemeinen die

skandinavischen Bildhauer, vor allen Schweden, CFnANKFM f/RFP kiinst

das in Karl Milles ein starkes Talent ein- GEDANKEN UBER KUNST

gesetzt hat („Sten Sture", Nationaldenkmal). Ein Kunstprodukt, insofern es mit Kunstsinn ent-

Vornehmlich exzellieren die Nordländer je- worfen ward, ist ein lebendiges Werk, wo alles mit

doch in der Kleinplastik, namentlich in den allem zusammenhängt, wo an nichts gerückt werden

kann, ohne alles von der Stelle zu bewegen.

Schiller an G. Körner (21. Mäiz 1800J

lebensvollen kleinen Tierfigürchen und Tier-
gruppen. Unter den Belgiern stand Meunier,
der unlängst dahingegangene, mit einem

„Hafenarbeiter" in Bronze und einer Christus- „Nicht die schöne oder die naturwahre Form,

büste an erster Stelle, neben ihm Minne, sondern der lebendige Geist bleibt die Seele des

, . r, . Kunstwerkes. Studiert Akte und Gewandmotive,

lagae, mascre, rombeaux, dessen etwas un- Kunstgeschichte und Kostümkunde, die einzelnen

klar komponierte „Satanstöchter" wohl den Momente im Laufe der Rosse und im Schlage der

Einfluß Rodins verraten, u. a., unter den Un- rollenden Wellen; lernet die verwickeltsten Gruppen
garn Ligeti. Die französische Plastik war, einem Moment fixieren und die Ergebnisse stau-

i_ , . ... nenswerten künstlerischen Konnens malerisch ver-

von Rodin abgesehen, ziemlich schwächlich.— werten; sucht zu erkennen> wie das Licht einfäl[t

Nicht vergessen sei zum Schlüsse die reizende und zurückstrahlt, Wechsel bringt und Stimmung:

Gruppe „Tamino und Pamina" von K. Wol- habt ihr das alles gesammelt, so entsteht trotz allen

lek, welche als Hauptgruppe für den von Könnens kein Kunstwerk, solange die Seele fehlt,

j.___ tr■• c m iL aus der heraus diese einzelnen Glieder sich har-

diesem Kunstler entworfenen Mozartbrunnen monisch und iebenskräftig zusammenfügen zu einem

ZU Wien gedacht ISt, Und endlich die kleinen „im- Ganzen." Aus „Beissel. Fra Giovanni Angelico da Fiesole"

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